NVIDIA Corporation ist ein führendes Technologieunternehmen, das die Welt der Grafikverarbeitung und Künstlichen Intelligenz (KI) revolutioniert hat. Seit seiner Gründung 1993 hat sich NVIDIA von einem Anbieter von Grafikkarten zu einem zentralen Akteur in den Bereichen KI, Gaming, autonomes Fahren und High-Performance-Computing entwickelt. Mit Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien, ist NVIDIA heute eines der wertvollsten Unternehmen der Welt mit einem Marktwert von über 3,3 Billionen US-Dollar (Stand 2025).
Die Geschichte von NVIDIA
NVIDIA wurde 1993 von Jensen Huang, Chris Malachowsky und Curtis Priem gegründet. Die Idee entstand bei einem Treffen im Denny’s Restaurant in San Jose, Kalifornien, wo die drei Ingenieure die Zukunft der Grafikverarbeitung diskutierten. Damals war der Markt für Grafikchips klein, aber die Gründer erkannten das Potenzial von Grafikprozessoren (GPUs) für die aufkommende PC-Industrie. Der Name „NVIDIA“ leitet sich vom lateinischen Wort „invidia“ (Neid) ab, was die Ambition des Unternehmens widerspiegelt, die Technologiebranche zu dominieren.
1995 brachte NVIDIA mit dem NV1 seinen ersten Grafikchip auf den Markt, der jedoch aufgrund technischer Einschränkungen und mangelnder Unterstützung durch Spieleentwickler keinen Erfolg hatte. Der Durchbruch kam 1999 mit der Einführung der GeForce 256, die als weltweit erste GPU vermarktet wurde. Die GeForce 256 bot hardwarebasierte Transformation und Beleuchtung (T&L), was die Grafikqualität in Spielen revolutionierte und NVIDIA zum Marktführer im Gaming-Bereich machte. Im selben Jahr ging NVIDIA an die Börse (NASDAQ: NVDA), und die Aktie eröffnete bei 12 US-Dollar.
In den 2000er Jahren festigte NVIDIA seine Position im Gaming-Markt mit der GeForce-Serie, während das Unternehmen gleichzeitig begann, GPUs für andere Anwendungen zu nutzen. 2006 stellte NVIDIA CUDA (Compute Unified Device Architecture) vor, eine Plattform, die es Entwicklern ermöglichte, GPUs für allgemeine Berechnungen (General-Purpose Computing on GPUs, GPGPU) zu nutzen. Dieser Schritt war entscheidend, da er GPUs über das Gaming hinaus in Bereiche wie wissenschaftliche Forschung, Datenanalyse und später KI brachte.
Die 2010er Jahre markierten NVIDIAs Wandel hin zu einem führenden Unternehmen im Bereich KI und High-Performance-Computing. 2012 wurde die Kepler-Architektur eingeführt, die die Leistung von GPUs für parallele Berechnungen erheblich verbesserte. 2016 erschien die DGX-1, NVIDIAs erste KI-Supercomputer-Plattform, die speziell für das Training von Deep-Learning-Modellen entwickelt wurde. Im selben Jahr begann NVIDIA, sich auf autonomes Fahren zu konzentrieren, mit der Einführung der DRIVE-Plattform, die Automobilherstellern wie Tesla und Volkswagen KI-basierte Lösungen bietet.
Ein wichtiger Meilenstein war 2020 die Ankündigung der Übernahme von ARM Holdings für 40 Milliarden US-Dollar, einem britischen Chipdesigner. Die Übernahme wurde jedoch 2022 aufgrund regulatorischer Bedenken abgebrochen, was NVIDIA einen Rückschlag versetzte, aber das Unternehmen nicht aufhielt. 2021 führte NVIDIA die Grace CPU ein, die auf ARM-Architektur basiert, und erweiterte damit sein Portfolio im Rechenzentrumsmarkt.
In den letzten Jahren hat NVIDIA seinen Fokus auf KI und generative Technologien verstärkt. 2023 stellte das Unternehmen die H100 GPU vor, die für KI-Workloads optimiert ist und von Unternehmen wie Microsoft und Google für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) genutzt wird. 2024 folgte die B100 GPU, die die Leistung weiter steigerte. NVIDIA hat sich als unverzichtbarer Partner für die KI-Revolution positioniert, was seinen Marktwert in die Höhe trieb.
Die Gründer von NVIDIA
Jensen Huang (*1963, Tainan, Taiwan) ist der CEO und Mitgründer von NVIDIA. Huang, der mit seiner Familie in die USA auswanderte, studierte Elektrotechnik an der Oregon State University und später an der Stanford University. Er leitete NVIDIA von Anfang an und ist bekannt für seine visionäre Führung und seinen Fokus auf Innovation. Huangs Entscheidung, GPUs für KI-Anwendungen zu nutzen, hat NVIDIA an die Spitze der Technologiebranche gebracht. Er ist auch für seine charakteristischen Lederjacken bekannt, die er bei Keynotes trägt.
Chris Malachowsky (*1959, USA) war der technische Kopf hinter NVIDIAs frühen Grafikchips. Malachowsky, der an der University of Florida Elektrotechnik studierte, arbeitete zuvor bei Hewlett-Packard und Sun Microsystems. Er war maßgeblich an der Entwicklung der ersten GPU beteiligt und ist heute Senior Technology Executive bei NVIDIA, wo er sich auf strategische Projekte konzentriert.
Curtis Priem (*1959, USA) war der dritte Mitgründer und ein Experte für Grafiktechnologie. Priem, der ebenfalls an der University of Florida studierte, spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des NV1 und der GeForce-Serie. Er verließ NVIDIA 2003, um sich philanthropischen Projekten zu widmen, insbesondere in den Bereichen Bildung und Technologie. Priem spendete unter anderem 30 Millionen US-Dollar an das Rensselaer Polytechnic Institute.
Die Gründer von NVIDIA vereinten technisches Know-how mit unternehmerischem Weitblick. Ihre Vision, GPUs als universelle Rechenplattform zu etablieren, hat NVIDIA zu einem Schlüsselakteur in der modernen Technologie gemacht.
Wichtige Persönlichkeiten
Neben den Gründern haben mehrere Personen NVIDIAs Entwicklung geprägt:
- Lisa Su (*1969, Tainan, Taiwan) arbeitete in den frühen 2000er Jahren bei NVIDIA, bevor sie 2014 CEO von AMD wurde, einem Hauptkonkurrenten. Su ist für ihre Arbeit an GPU-Technologien bekannt und hat AMD zu einem ernsthaften Rivalen von NVIDIA gemacht.
- Bill Dally (*1960, USA) ist seit 2009 Chief Scientist bei NVIDIA. Dally, ein renommierter Informatiker, hat maßgeblich zur Entwicklung von CUDA und KI-Architekturen beigetragen. Er ist auch Professor an der Stanford University und ein Pionier im Bereich paralleler Rechenarchitekturen.
- Ian Buck (*1976, USA) ist Vice President of Accelerated Computing bei NVIDIA und der Erfinder von CUDA. Buck kam 2004 zu NVIDIA und hat die Nutzung von GPUs für allgemeine Berechnungen vorangetrieben, was den Grundstein für NVIDIAs Erfolg im KI-Bereich legte.
Die aktuelle Situation
Im Jahr 2025 ist NVIDIA ein dominanter Akteur in der Technologiebranche mit einem Umsatz von 96,3 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2024 – ein Anstieg von 126 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen beschäftigt etwa 29.600 Mitarbeiter weltweit und ist in mehreren Segmenten tätig: Gaming (GeForce), Rechenzentren (H100, B100), autonomes Fahren (DRIVE) und professionelle Visualisierung (Quadro).
NVIDIA steht jedoch vor Herausforderungen. Die hohe Nachfrage nach KI-Chips hat zu Lieferengpässen geführt, und das Unternehmen ist auf Zulieferer wie TSMC angewiesen, was 2024 zu Produktionsverzögerungen führte. Zudem gibt es regulatorische Hürden: Die USA haben 2024 Exportbeschränkungen für KI-Chips nach China verschärft, was NVIDIAs Umsatz in diesem Markt beeinträchtigt. Konkurrenten wie AMD und Intel haben ebenfalls ihre KI-Strategien verstärkt, was den Wettbewerb verschärft.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt NVIDIA optimistisch. Das Unternehmen plant, 2025 die Blackwell-Architektur einzuführen, die die Leistung von KI-Workloads weiter steigern soll. NVIDIA investiert auch in neue Märkte, etwa in die Metaverse-Technologie mit der Omniverse-Plattform, die 3D-Design und Zusammenarbeit in Echtzeit ermöglicht.
Wichtigste Produkte
NVIDIA bietet ein breites Portfolio an Produkten, die verschiedene Märkte abdecken:
- GeForce-Serie: NVIDIAs Grafikkarten für Gaming, wie die GeForce RTX 4090, bieten Raytracing und KI-gestützte Funktionen wie DLSS (Deep Learning Super Sampling), die die Bildqualität in Spielen verbessern.
- H100 und B100 GPUs: Diese GPUs sind für Rechenzentren und KI-Workloads optimiert. Die H100, 2023 eingeführt, wird von Unternehmen wie Google und Meta für das Training von KI-Modellen genutzt. Die B100, 2024 erschienen, bietet noch höhere Leistung.
- DRIVE-Plattform: Eine KI-basierte Lösung für autonomes Fahren. DRIVE Hyperion wird von Automobilherstellern wie Mercedes-Benz und Volvo verwendet, um selbstfahrende Fahrzeuge zu entwickeln.
- DGX-Systeme: NVIDIAs KI-Supercomputer, wie die DGX H100, sind für das Training großer KI-Modelle konzipiert und werden in Forschung und Industrie eingesetzt.
- Omniverse: Eine Plattform für 3D-Design und Zusammenarbeit, die in Echtzeit funktioniert. Sie wird von Kreativen und Ingenieuren genutzt, etwa in der Filmproduktion oder im Produktdesign.
- Jetson-Plattform: Eine Serie von KI-Entwicklungskits für Robotik und IoT-Anwendungen, wie den Jetson Nano, der in autonomen Robotern und Smart-Home-Geräten verwendet wird.
Bezug zu Künstlicher Intelligenz
NVIDIA ist ein zentraler Akteur in der KI-Revolution, und seine GPUs sind die Grundlage für viele der fortschrittlichsten KI-Modelle der Welt. Die Einführung von CUDA im Jahr 2006 war ein Wendepunkt, da sie Entwicklern ermöglichte, GPUs für parallele Berechnungen zu nutzen, was das Training von Deep-Learning-Modellen beschleunigte.
NVIDIAs KI-Produkte umfassen:
- H100 und B100 GPUs: Diese Chips sind speziell für KI-Workloads entwickelt und werden für das Training von Modellen wie ChatGPT oder Google BERT verwendet. Sie bieten eine enorme Rechenleistung und Energieeffizienz.
- DGX-Systeme: Diese Supercomputer werden von Unternehmen und Forschungseinrichtungen genutzt, um KI-Modelle in großem Maßstab zu trainieren.
- NVIDIA AI Enterprise: Eine Software-Suite, die Unternehmen KI-Tools für Anwendungen wie Sprachverarbeitung, Bilderkennung und prädiktive Analysen bietet.
NVIDIA ist auch in der generativen KI aktiv. 2023 stellte das Unternehmen „Picasso“ vor, ein KI-Tool zur Generierung von 3D-Modellen, das in der Spiele- und Filmindustrie eingesetzt wird. Zudem arbeitet NVIDIA mit Partnern wie Microsoft zusammen, um KI-Modelle in der Cloud zu optimieren, etwa durch die Integration von H100-GPUs in Azure.
Im Bereich autonomes Fahren nutzt die DRIVE-Plattform KI, um Sensordaten in Echtzeit zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen. NVIDIA hat auch Initiativen wie „AI for Good“ ins Leben gerufen, die KI für soziale Zwecke einsetzen, etwa in der medizinischen Forschung oder im Klimaschutz.
Kritiker bemängeln jedoch, dass NVIDIAs Dominanz im KI-Markt zu einer Abhängigkeit vieler Unternehmen von seinen Chips führt, was Wettbewerbsprobleme aufwerfen könnte. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Energieverbrauchs von KI-Workloads, die NVIDIA durch energieeffizientere Architekturen wie die Blackwell-Serie zu adressieren versucht.
Fazit
NVIDIA hat in den letzten drei Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen – von einem kleinen Grafikchip-Hersteller zu einem unverzichtbaren Akteur in der KI- und Technologiebranche. Die Vision der Gründer, GPUs als universelle Rechenplattform zu etablieren, hat NVIDIA an die Spitze der Innovation gebracht. Unter der Führung von Jensen Huang hat das Unternehmen neue Märkte wie autonomes Fahren und das Metaverse erschlossen, während es seine Dominanz im Gaming- und Rechenzentrumsmarkt ausbaut. Produkte wie die H100 GPU, die DRIVE-Plattform und Omniverse zeigen NVIDIAs Vielseitigkeit. Trotz Herausforderungen bleibt NVIDIA ein Vorreiter, der die Zukunft der Technologie aktiv gestaltet.
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