Google

Google, offiziell bekannt als Alphabet Inc., ist eines der einflussreichsten Technologieunternehmen der Welt. Seit seiner Gründung 1998 hat Google die Art und Weise, wie Menschen Informationen suchen, kommunizieren und Technologie nutzen, revolutioniert. Mit Hauptsitz in Mountain View, Kalifornien, ist Google heute ein Synonym für Internetsuche und ein führender Akteur in Bereichen wie Cloud-Computing, Betriebssysteme, Hardware und Künstliche Intelligenz (KI).


Die Geschichte von Google

Google wurde 1998 von Larry Page und Sergey Brin gegründet, die sich als Doktoranden an der Stanford University kennengelernt hatten. Die Idee zu Google entstand 1996, als Page und Brin an einem Forschungsprojekt namens „BackRub“ arbeiteten, das die Relevanz von Webseiten anhand der Verlinkungen analysierte. Daraus entwickelten sie den PageRank-Algorithmus, der die Grundlage für Googles Suchmaschine bildete. 1997 wurde der Name „Google“ gewählt – eine Anspielung auf den mathematischen Begriff „Googol“ (eine 1 gefolgt von 100 Nullen), der die immense Menge an Informationen symbolisieren sollte, die die Suchmaschine indizieren wollte.

Google wurde am 4. September 1998 offiziell als Unternehmen gegründet, mit einem Startkapital von 100.000 US-Dollar von Andy Bechtolsheim, einem Mitgründer von Sun Microsystems. Die erste Version der Suchmaschine lief auf den Servern der Stanford University, bevor das Unternehmen in eine Garage in Menlo Park, Kalifornien, umzog. 1999 zog Google in sein erstes richtiges Büro in Palo Alto, und im selben Jahr sicherte sich das Unternehmen eine Finanzierung von 25 Millionen US-Dollar von Investoren wie Sequoia Capital und Kleiner Perkins.

Googles Durchbruch kam in den frühen 2000er Jahren. 2000 führte das Unternehmen Google AdWords ein (später in Google Ads umbenannt), ein Werbesystem, das es Unternehmen ermöglichte, Anzeigen basierend auf Suchbegriffen zu schalten. Diese Innovation machte Google profitabel und legte den Grundstein für sein Geschäftsmodell. 2004 ging Google an die Börse (NASDAQ: GOOGL), mit einem ungewöhnlichen Börsengang, bei dem die Aktien über ein Auktionsverfahren verkauft wurden. Der Börsengang machte Page, Brin und viele frühe Mitarbeiter zu Millionären.

In den 2000er Jahren erweiterte Google sein Portfolio erheblich. 2004 startete Gmail, ein kostenloser E-Mail-Dienst mit großzügigem Speicherplatz, der die Art und Weise, wie Menschen E-Mails nutzen, veränderte. 2005 wurde Google Maps eingeführt, gefolgt von Google Earth, das Satellitenbilder der Welt zugänglich machte. 2006 übernahm Google YouTube für 1,65 Milliarden US-Dollar, was die Plattform zur führenden Videoplattform im Internet machte.

2008 brachte Google das Betriebssystem Android auf den Markt, das heute das weltweit am häufigsten verwendete mobile Betriebssystem ist. Im selben Jahr wurde der Chrome-Browser eingeführt, der sich schnell als Alternative zu Internet Explorer und Firefox etablierte. 2010 begann Google, in Hardware zu investieren, mit Produkten wie dem Nexus-Smartphone (in Zusammenarbeit mit Herstellern wie Samsung) und später der Pixel-Serie.

2015 erfolgte eine umfassende Umstrukturierung: Google gründete die Dachgesellschaft Alphabet Inc., um die verschiedenen Geschäftsbereiche – darunter Google (Suche, YouTube, Android), Waymo (autonomes Fahren) und Verily (Gesundheitstechnologie) – besser zu organisieren. Diese Struktur ermöglichte es Alphabet, in innovative Projekte zu investieren, ohne das Kerngeschäft der Suche zu beeinträchtigen.

In den letzten Jahren hat Google seinen Fokus auf KI und Cloud-Computing verstärkt. 2016 stellte das Unternehmen den Google Assistant vor, einen KI-gestützten Sprachassistenten, der in Smartphones, Lautsprechern und anderen Geräten integriert ist. 2023 führte Google mit Gemini eine neue Familie von KI-Modellen ein, die mit OpenAIs ChatGPT konkurrieren sollen. Google bleibt ein dominanter Akteur in der Technologiebranche, steht jedoch auch vor regulatorischen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Wettbewerbspraktiken.


Die Gründer von Google

Larry Page (*1973, East Lansing, Michigan) war der visionäre Kopf hinter Googles Suchtechnologie. Page, dessen Vater Informatikprofessor war, studierte an der University of Michigan und später an der Stanford University, wo er seinen Doktor in Informatik begann. Page war von 1998 bis 2001 CEO von Google, dann von 2011 bis 2015, bevor er CEO von Alphabet wurde. 2019 trat er als CEO von Alphabet zurück, bleibt jedoch im Vorstand aktiv. Page ist bekannt für seine Leidenschaft für innovative Technologien wie autonomes Fahren.

Sergey Brin (*1973, Moskau, Russland) ist der technische Mastermind hinter Googles Algorithmus. Brin, der mit seiner Familie aus der Sowjetunion in die USA auswanderte, studierte Mathematik und Informatik an der University of Maryland und später an Stanford, wo er Page traf. Brin war Präsident von Google und später von Alphabet, trat aber 2019 ebenfalls zurück. Er bleibt im Vorstand und ist bekannt für seine Arbeit an Projekten wie Google Glass und Luftschiffen für humanitäre Zwecke.

Page und Brin sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch enge Freunde, deren Zusammenarbeit Googles Erfolg maßgeblich geprägt hat. Ihre Entscheidung, sich 2019 aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, markierte einen Wendepunkt für das Unternehmen.


Wichtige Persönlichkeiten

Neben den Gründern haben mehrere Personen Googles Entwicklung geprägt:

  • Sundar Pichai (*1972, Madurai, Indien) ist seit 2015 CEO von Google und seit 2019 auch CEO von Alphabet. Pichai, der 2004 zu Google kam, leitete zuvor die Entwicklung von Chrome und Android. Unter seiner Führung hat Google seinen Fokus auf KI und Cloud-Computing verstärkt. Pichai ist bekannt für seine ruhige, aber effektive Führungsweise.
  • Eric Schmidt (*1955, Washington, D.C.) war von 2001 bis 2011 CEO von Google. Schmidt, ein erfahrener Manager, der zuvor bei Novell und Sun Microsystems tätig war, half Google, von einem Start-up zu einem globalen Konzern zu wachsen. Nach seinem Rücktritt als CEO blieb er bis 2015 Chairman von Alphabet.
  • Ruth Porat (*1957, London, England) ist seit 2015 Chief Financial Officer (CFO) von Alphabet. Porat, die zuvor bei Morgan Stanley tätig war, hat Googles Finanzstrategie stabilisiert und das Unternehmen durch zahlreiche Akquisitionen und Investitionen geführt.
  • Demis Hassabis (*1976, London, England) ist CEO von DeepMind, einem KI-Unternehmen, das Google 2014 für 500 Millionen US-Dollar übernahm. Hassabis, ein ehemaliger Schachprodigy und Neurowissenschaftler, hat mit DeepMind bahnbrechende KI-Forschungen geleitet, etwa mit AlphaGo und AlphaFold.

Die aktuelle Situation

Im Jahr 2025 ist Google weiterhin ein dominanter Akteur in der Technologiebranche mit einem Umsatz von 307,4 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2024. Das Unternehmen beschäftigt etwa 182.500 Mitarbeiter weltweit und ist in mehreren Segmenten tätig: Suche (Google Search), Werbung (Google Ads), Cloud (Google Cloud), Hardware (Pixel, Nest) und innovative Projekte (Waymo, Verily).

Google steht jedoch vor mehreren Herausforderungen. 2024 wurde das Unternehmen in den USA in einem Antitrust-Verfahren für schuldig befunden, ein Monopol in der Internetsuche aufrechterhalten zu haben, und muss möglicherweise Teile seines Geschäfts abspalten. In der EU wurde Google 2024 mit einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro belegt, weil es seine Marktmacht im Bereich der Suchmaschinen missbraucht hat. Zudem gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich Datenschutz, insbesondere nach Vorwürfen, dass Google Nutzerdaten ohne Zustimmung sammelt.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Google innovativ. Das Unternehmen investiert stark in KI, um seine Produkte zu verbessern, und hat 2024 seine Cloud-Sparte erweitert, um mit Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure zu konkurrieren. Google plant außerdem, bis 2030 vollständig mit erneuerbaren Energien zu arbeiten, und hat 2024 mehrere nachhaltige Initiativen gestartet, darunter die Nutzung von recyceltem Aluminium in Pixel-Geräten.


Wichtigste Produkte

Google bietet ein breites Portfolio an Produkten und Diensten, die Milliarden von Menschen weltweit nutzen:

  • Google Search: Die weltweit führende Suchmaschine, die täglich Milliarden von Anfragen verarbeitet. Sie bleibt Googles Hauptumsatzquelle durch Werbung.
  • YouTube: Die größte Videoplattform der Welt, die 2006 übernommen wurde. YouTube hat über 2,5 Milliarden monatliche Nutzer und bietet Dienste wie YouTube Premium und YouTube TV.
  • Android: Das am weitesten verbreitete mobile Betriebssystem, das auf Milliarden von Geräten läuft. Android ist Open Source, wird aber von Google mit Apps wie dem Play Store und Google Maps ergänzt.
  • Google Cloud: Eine Cloud-Computing-Plattform, die Infrastruktur, KI-Tools und Datenanalysen bietet. Google Cloud ist ein wachsender Geschäftsbereich, der mit AWS und Azure konkurriert.
  • Gmail: Ein kostenloser E-Mail-Dienst mit über 1,8 Milliarden Nutzern, der 2004 eingeführt wurde.
  • Google Maps: Ein Kartendienst, der Navigation, Street View und lokale Geschäftsinformationen bietet.
  • Pixel-Serie: Googles Smartphone-Reihe, wie das Pixel 9 (2024), das für seine Kameraqualität und KI-Funktionen bekannt ist.
  • Nest: Smarte Heimgeräte wie Thermostate und Sicherheitskameras, die 2014 durch die Übernahme von Nest Labs ins Portfolio kamen.

Bezug zu Künstlicher Intelligenz

Google ist ein Pionier im Bereich der Künstlichen Intelligenz und hat KI in nahezu alle seine Produkte integriert. Das Unternehmen begann früh mit KI-Forschung, insbesondere durch die Übernahme von DeepMind 2014. DeepMind hat Meilensteine wie AlphaGo (2016), das den Weltmeister im Brettspiel Go besiegte, und AlphaFold (2020), das Proteinstrukturen vorhersagt, erreicht.

Googles KI-Initiativen umfassen:

  • Gemini-Modelle: 2023 eingeführt, sind Gemini-Modelle Googles Antwort auf ChatGPT. Sie werden in Produkten wie Google Search und Google Assistant verwendet, um natürlichere Interaktionen zu ermöglichen.
  • Google Assistant: Ein KI-gestützter Sprachassistent, der in Smartphones, Lautsprechern (Nest Audio) und Autos integriert ist. Er kann Fragen beantworten, Termine planen und Smart-Home-Geräte steuern.
  • TensorFlow: Eine Open-Source-Bibliothek für maschinelles Lernen, die 2015 veröffentlicht wurde. TensorFlow wird weltweit von Entwicklern genutzt, um KI-Modelle zu erstellen.
  • Google Cloud AI: Bietet Unternehmen KI-Tools wie AutoML, mit denen maßgeschneiderte Modelle für Bilderkennung oder Sprachverarbeitung erstellt werden können.

KI ist auch in Googles Suche integriert, etwa durch den Einsatz von RankBrain, einem Algorithmus, der seit 2015 Suchanfragen besser versteht. In Google Maps wird KI genutzt, um Verkehrsprognosen zu erstellen, und in YouTube hilft KI bei der Videokategorisierung und Empfehlungen. 2024 führte Google „AI Overviews“ ein, die Suchergebnisse mit KI-generierten Zusammenfassungen ergänzen.

Google legt Wert auf verantwortungsvolle KI und hat Richtlinien für ethische Nutzung entwickelt. Dennoch gibt es Kritik, etwa wegen Bias in KI-Modellen oder der Nutzung von KI für Überwachungszwecke. 2021 wurde die KI-Forscherin Timnit Gebru entlassen, nachdem sie Bedenken über Googles KI-Praktiken geäußert hatte, was eine Debatte über die Unternehmenskultur auslöste.


Fazit

Google hat in den letzten 27 Jahren die Technologiewelt nachhaltig geprägt. Von einer einfachen Suchmaschine hat sich das Unternehmen zu einem vielseitigen Technologieriesen entwickelt, der Milliarden von Menschen mit Produkten wie Android, YouTube und Google Cloud verbindet. Die Vision von Larry Page und Sergey Brin, Informationen für alle zugänglich zu machen, bleibt der Kern von Googles Mission. Unter der Führung von Sundar Pichai hat Google seinen Fokus auf KI und Cloud-Computing verstärkt, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Trotz regulatorischer Herausforderungen und ethischer Debatten bleibt Google ein Innovator, der die Grenzen der Technologie immer wieder neu definiert.

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