SAP Sapphire 2025: Autonome KI-Agenten und neue Partnerschaften im Fokus

Auf der diesjährigen Sapphire-Konferenz in Orlando hat SAP eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass künstliche Intelligenz (KI) das Herzstück seiner zukünftigen Strategie bildet. Unter dem Motto „Blue Sky“ versprach SAP-CEO Christian Klein den Teilnehmern einen Produktivitätsschub von bis zu 30 Prozent durch den flächendeckenden Einsatz von KI. Die in Studien belegten Auswirkungen von KI auf die Produktivität haben wir bereits in einem Beitrag thematisiert. In einer zunehmend unberechenbaren Welt sollen Unternehmen durch diese Technologien widerstandsfähiger und erfolgreicher werden.

Ein Highlight der Konferenz war die Vorstellung einer erweiterten Sammlung spezialisierter KI-Agenten, die Aufgaben in Bereichen wie Kundenbeziehungsmanagement, Lieferkettenorganisation, Ausgabenmanagement und Personalmanagement übernehmen. Diese Agenten, die über SAPs generativen KI-Assistenten Joule gesteuert werden, ermöglichen autonome, durchgängige Prozess-Workflows. Joule selbst wird künftig in alle Prozesse und Anwendungen des Walldorfer Softwarekonzerns integriert sein, um eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Agenten, Daten und externen Systemen zu gewährleisten. Für die plattformübergreifende Kooperation setzt SAP auf das neue Agent2Agent-Protokoll, das die Interaktion zwischen KI-Agenten vereinfacht.

Ein weiteres zentrales Thema der Veranstaltung waren neue Partnerschaften, die SAPs KI-Ambitionen untermauern. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Perplexity, deren KI-gestützte Suchmaschine in Joule integriert wird. Durch die Kombination mit SAPs Knowledge-Graphen aus der Business Data Cloud (BDC) kann Joule künftig Fragen mit strukturierten, visuellen Antworten wie Diagrammen oder Kennzahlen beantworten, die auf Echtzeitdaten basieren. Auch die Partnerschaft mit Palantir wurde erweitert, um die Datenanalyse und Entscheidungsfindung in Unternehmen weiter zu optimieren.

Die Ankündigungen stoßen auf gemischte Reaktionen. Während die potenziellen Produktivitätsgewinne und die Fähigkeit, komplexe Prozesse zu automatisieren, von vielen Unternehmen begrüßt werden, gibt es auch Skepsis. Laut einer aktuellen Umfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG bewerten nur 29 Prozent der Kunden SAPs KI-Strategie als gut oder sehr gut. Viele Unternehmen sehen noch keinen klaren Mehrwert für ihre bestehende SAP-Landschaft und fordern mehr Transparenz bei der Implementierung.

Trotz dieser Herausforderungen zeigt SAP mit der Sapphire 2025, dass es die Zukunft der Unternehmenssoftware aktiv gestalten will. Die Kombination aus autonomen KI-Agenten, strategischen Partnerschaften und der flächendeckenden Integration von Joule könnte den Weg für eine neue Ära der Geschäftsprozesse ebnen – vorausgesetzt, die Anwender werden von den Vorteilen überzeugt.

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