Die US-Regierung hat eine neue Exportregelung eingeführt, die insbesondere für Unternehmen im IT- und KI-Sektor von hoher Relevanz ist: Für bestimmte Hochleistungschips von Nvidia und AMD muss bei Lieferungen nach China künftig eine Gebühr von 15% des Umsatzes entrichtet werden. Grundlage für die Regelung ist ein Bericht der Financial Times, wonach beide Unternehmen sich mit der US-Regierung vergangene Woche auf diese Vorgabe geeinigt haben.
Betroffene Produkte und Hintergrund
Die Maßnahme betrifft nach aktuellem Stand zwei spezifische Modelle, die für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz zentral sind: Nvidias H20 und AMDs MI308. Beide Chips gelten als elementar für die Entwicklung und den Betrieb fortschrittlicher KI-Lösungen, wie sie etwa in Rechenzentren zum Einsatz kommen.
Exportkontrollen für sensible Hochtechnologie sind zwar nicht neu, doch die Einführung einer direkten Umsatzgebühr ist ein Novum. Zuvor arbeiteten die USA vor allem mit Exportverboten oder beschränkten Lizenzen. Ziel der neuen Regelung ist, die eigene Kontrolle über den Export wichtiger Schlüsseltechnologien auszuweiten und zugleich finanzielle Mittel für die öffentliche Hand zu generieren.
Stimmen der Industrie
Nvidia äußerte sich in einem Statement zur neuen Regelung: „Wir folgen den Regeln, die die US-Regierung für unsere Teilnahme an weltweiten Märkten aufstellt. Während wir den H20 seit Monaten nicht nach China verschifft haben, hoffen wir, dass Exportkontrollregeln Amerika den Wettbewerb in China und weltweit ermöglichen.“ Die Hintergründe für den Exportstopp des H20 bleiben dabei offen.
Für Unternehmen in den Bereichen IT und KI ist die neue Abgabe eine zusätzliche Hürde im ohnehin komplizierten Geschäft mit chinesischen Kunden. Neben den bereits bestehenden technischen Einschränkungen durch US-Exportkontrollen kommt nun eine relevante finanzielle Belastung hinzu. Die genauen Konsequenzen für die Marktstrategie und die Preisgestaltung bleiben vorerst abzuwarten.
Ungeklärte Fragen und Ausblick
Noch ist nicht vollständig geklärt, wie die US-Regierung die zu erwartenden Einnahmen – Experten sprechen von Milliardenbeträgen – einsetzen will. Offen bleibt ebenso, ob das Modell künftig auf weitere Produkte oder Anbieter ausgeweitet wird.
Für Akteure aus der IT-Branche und das KI-Ökosystem in Deutschland und Europa ist der Vorgang von besonderem Interesse, da er auf einen Wandel im Umgang mit internationalen Exporten von Hochtechnologie hindeutet. Trumps Ziel der „globalen Technologischen Dominanz“ scheint die US Regierung nun auch mit Exporthindernissen zu verfolgen. Für aiHax und unsere Kunden gewinnt das Thema Unabhängigkeit von einzelnen Anbietern daher immer größere Bedeutung.Unternehmerinnen und Unternehmer werden die Entwicklungen sowie die möglichen Auswirkungen auf Zulieferketten und Partnerschaften genau beobachten müssen.
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